Mensch gegen Tramuntana! | Radteam Neu-Isenburg 1980 e.V.
M312, für was steht das, Mallorca312 Gran Fondo, ausgetragen zum 10. Mal, ein Event der Superlative, 8000 Verrückte, 2000 Einheimische, der Rest aus der ganzen Welt angereist, über 60 Nationalitäten, selbst Radler aus Australien, Chile, Kuba, auch Mexico wollen sich hier beweisen. Drei Distanzen können angegangen werden, Ende April, sehr früh in der Saison heißt es entweder die 167er mit 2500, die 225er mit 3650 oder die 312er Runde mit 4500 Höhenmeter in Angriff zu nehmen! Innerhalb von 7 Tagen waren Alle Startplätze vergriffen, irre, die Ambitionierten wollen diese Kerbe ritzen! Auch 2019 stellten sich 5 Verrückte vom Radteam Neu-Isenburg der Herausforderung, Sandy und Peter Göbel, Karl-Ludwig Börtzler, Marco Mevius und Frank Vogel, Mensch gegen Tramuntana!
Der Wetter-Gott sollte uns einen Sahne-Tag bescheren, bei morgendlichen milden Temperaturen fuhr die Elite 7 Uhr über die Linie, bei diesem gewaltigem Teilnehmerfeld vergingen mehr als 45 min, bis auch der Letzte seine Triebwerke zünden konnte!
Auf einer der schönsten Panorama-Straßen Europas galt es nun, sich in den Tag hinein zu kämpfen, mal mitschwimmend, mal angreifend, Schmerzen auszublenden, zur richtigen Zeit Energie tanken, mit den Kräften gut haushalten!
An den Labe-Stationen gleicht das Bild einer Heuschrecken-Invasion, jeder greift was er kriegen kann, für Einige zählt jede Sekunde, wer weiß was noch kommt!
Im ersten Rennabschnitt sind die meisten Höhenmeter, der Kilometerzähler dreht sich in Zeitlupe, der Kopf meint immer mal, wie soll das gehen, aber die Ausblicke und die Leidensgenossen um einen rum lenken ganz gut ab, es läuft, der Körper funktioniert, der Glücks-Vulkan wird langsam aktiv!
An den Streckenteilungen horcht man in sich rein, was macht man, gehts noch, finishen, das wäre geil, sei vernünftig, OK, ab morgen!
So vergeht die Zeit, Kurbel für Kurbel, das Ziel rückt näher, durch die unzähligen Gemeinden führt der Weg, teils lautstark angefeuert, das hilft, immer weiter!
Der besondere Lohn auf der langen Runde ist und bleibt Arta, im Ortskern zelebriert man ein Volksfest, jeder hier ankommende wird frenetisch Empfangen, geile Mucke und Freibier lassen die Strapazen vergessen, jeder Krieger weiß, ab jetzt noch 30 km mit leichteren Wellen, nochmal Alles rausfeuern was geht und bitte kein Defekt, das Rad wird gestreichelt, man muss auch mal geben!
Alle Radteamler haben entsprechend ihrer Altersklassen und Kategorien grandios gefinisht, mit einem Grinsen im Gesicht, was noch Tage anhält, vielleicht auch Wochen, Gratulation an alle Heros!
In Erinnerung wird definitiv die Abfahrt nach Soller bleiben, mit bis zu knapp 80 Km/h haut man sich in die Kurven rein, wenn man unten ankommt ruft eine innere Stimme, machs nochmal, wie geil war das denn, aber auch die letzten Anstiege vor Arta, wo du die Kurbel kaum noch rumkriegst und hoffst, das die bei gefühlten 5 Km/h nicht abbricht, bleiben im Hirn des Radlers!
Unser Marco holte die beste Zeit aus sich raus, 11:42 Std bedeuteten in seiner Altersklasse Rang 97, Hammer!
Sandy belegte auf der 225er-Runde in Ihrer AK sogar den 34., der Ludi auf der 167er den fantastischen 12. Platz, Peter Platz 105, Frank zeitgleich 104!
Ein perfekter Tag, viel besser gehts nicht!