Gesetz in Irland: Bußgeld und Strafpunkte für gefährliches Überholen von Radfahrern
Dublin (rad-net) - In Irland ist ein Gesetz in Kraft getreten, welches ein gefährliches Überholmanöver von Kraftfahrzeugen gegenüber Radfahrern strafbar macht. Seit dem 12. November wird ein solches Manöver auf irischen Straßen mit einer Geldstrafe von 120 Euro und drei Strafpunkten geahndet.
Das Gesetz ist das Ergebnis langer Diskussionen zwischen dem Verkehrsministerium, der Verkehrssicherheitsbehörde und der irischen Nationalpolizei mit dem Justizministerium, einen legalen Mechanismus zur Bestrafung von Kraftfahrern zu finden, die Radfahrer einem Risiko aussetzen. Nun tritt es gemeinsam mit einer Neubeschilderung der Straßen in Kraft, die die Kraftfahrer darauf aufmerksam machen soll, einen adäquaten Abstand zu den Radfahrern beim Überholen zu wahren.
Die neuen Straßenschilder geben den motorisierten Verkehrsteilnehmern vor, einen Mindestabstand von einem Meter bei einer Maximalgeschwindigkeit unter 50 km/h und 1,5 Meter bei einer Maximalgeschwindigkeit, die die 50 km/h-Grenze überschreitet, einzuhalten.
Die Einführung eines Gesetzes, das Kraftfahrer zwingen sollte die Mindestabstände zu wahren, war zu einem früheren Zeitpunkt dieses Jahres zunächst an den Bedenken des irischen Justizministers gescheitert, dieses im Straßenverkehr überhaupt durchsetzen zu können. Der Transportminister Shane Ross hingegen hat mit dem, nun in Kraft getretenen, Gesetz eine Ausweitung des früheren abgelehnten Entwurfes angestellt. So wird mit der neuen Regelung ein gefährliches Überholmanöver automatisch als Ordnungswidrigkeit eingestuft. «Zu viele Radfahrer haben wirklich schreckenerregende Geschichten über nur knappes Entkommen zu erzählen [...] und wir sind uns leider über die besorgniserregenden Zahlen von verletzten oder getöteten Radfahrern im Straßenverkehr allzu bewusst, obwohl die Zahl anderer Verkehrsunfälle bereits zurückgegangen ist», begründet Ross das strenge Verkehrsgesetz.
Die irische Nationalpolizei Gardai begrüßt die Verschärfung ebenfalls. Die Polizisten hoffen, dass das neue Gesetz und die harten Strafen, zusammen mit besserer Verkehrsausbildung, das Fahrverhalten der Kraftfahrer nachhaltig ändern wird.