Mountainbike: Technik und Fahrspaß am «Tiroler Meer»
Maurach (rad-net) - Rofangebirge oder Karwendel? Eigentlich völlig egal, von beiden Seiten ist der Blick auf den Achensee gigantisch. Die Region, die zu den schönsten Mountainbike-Revieren der Alpen zählt, hat nämlich rund um das «Tiroler Meer» nicht nur mehr als 250 Kilometer Bikestrecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, sondern auch unvergleichliche Panorama-Blicke und Trails, die noch als echte Geheimtipps gelten. Zu den Insidern, die sattelfesten Gästen auf zwei Rädern einige der besten Spots zeigen und gleichzeitig bei Bedarf auch mit ihnen an der Technik arbeiten, gehört Alex Brunner. Der Leiter von «Bärkopf Adventures» bietet den ganzen Sommer geführte Touren an – und wer mehr will, kann auch gleich mehrtägige Mountainbike-Camps buchen.
«Ich bin ein Feind von monotonem Konditionstraining», sagt der Experte, für den Bergradeln schlicht die optimale Variante ist, um die Abgeschiedenheit in der Natur in vollen Zügen zu genießen. Zwar ist eine gewisse Ausdauer Voraussetzung, doch das Zauberwort für Alex Brunner heißt eindeutig Technik. «Die Teilnehmer sind immer wieder überrascht, wie weit sie damit kommen.»
Grundlage für die perfekte Technik ist für den 38-Jährigen die optimale Grundposition. Nur wenn das Bike richtig eingestellt ist und wirklich passt, kann es auch Spaß machen. Dann folgt die richtige Hand- und Armhaltung: «Ein klassischer Fehler sind durchgedrückte Ellbogen. Das passiert automatisch aus Angst beim Bergabfahren, verhindert aber, dass ich proaktiv am Bike arbeiten kann», so der Experte. Er hat zahlreiche Übungen entwickelt, die solche Reflexe ebenso abbauen wie mentale Blockaden. Schon fast spielerisch schulen die Teilnehmer Koordinationsfähigkeit und Gleichgewicht und gewinnen zusehends an Sicherheit. Diverse Übungen fokussieren das richtige Bremsverhalten: «Bis 70 Prozent vorne und 30 Prozent hinten in der Praxis sitzt, braucht’s schon ein wenig», so Brunner.
Fortgeschrittenen Teilnehmern zeigt der Guide, wie man effizient Steigungen bewältigt. Das beginnt mit der Wahl des richtigen Gangs und reicht bis zu Mentaltraining und Strategieplanung. «Wenn in einem steilen Anstieg plötzlich eine Wurzel eine Stufe bildet, geben viele schon im Kopf auf – statt etwa kurz das Vorderrad anzuheben und weiter zu radeln», so der Experte.
Brunner, der auf sicheren Fahrspaß statt schweißtreibenden Kampf am Berg setzt, ist am Achensee aufgewachsen, um den sich die fünf Orte Achenkirch, Maurach, Pertisau, Steinberg und Wiesing gruppieren. Seine Lieblingsroute für Einsteiger beginnt am Badestrand Buchau, wo sich das Wasser im Sommer sogar auf wohlige 22 Grad Celsius erwärmt. Am Achensee entlang führt die Strecke bis Pertisau, dann hinein in die Karwendeltäler. Falzturnalm, Gramaialm und Gernalm bieten sich zum Zwischenstopp auf der technisch einfachen Strecke an, die auf 27 Kilometern gut 800 Höhenmeter bergauf bereithält und für die – ohne Einkehr zwischendurch – dreieinhalb Stunden veranschlagt werden.
Wer’s kürzer und kerniger mag, kann an der Talstation der Karwendel-Bergbahn in Pertisau starten und die sieben Kilometer und 550 Höhenmeter hinauf zur Bärenbadalm biken. «Der Blick von hier oben auf den See ist unvergleichlich», schwärmt der Guide. Seine persönliche Favoritin allerdings ist die Tour rund um den 2078 Meter hohen Berg Unnütz im Rofangebirge, die in der nördlichen Achensee-Region in Achenkirch beginnt. 30 Kilometer, gut 950 Höhenmeter bergauf und wieder bergab, ein guter Mix aus einfachen Trails-, Forst und Asphaltstraßen sowie Bilderbuch-Almen und -Aussichten charakterisieren das dreistündige Bergabenteuer für ambitionierte Gäste. Die Routen sind bereits fertig ausgearbeitet und können sowohl mit Karte als auch mit GPS nachgefahren werden.
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