Bundes-Radsport-Treffen: Die zweite Hälfte beginnt
Ulm (rad-net) - Wiederum gut 450 Radler wollten Heute beim Bundes-Radsport-Treffen in Ulm die Touren «Zwischen Iller und Rot» unter die Pedalen nehmen. Das Wetter hielt sich, es hatte zwar in den frühen Morgenstunden gewittert, aber zur Tour blieb es trocken.
«Heute sind auch schon einige Sternfahrer in Ulm eingetroffen. Aus der Tradition gibt es noch einige Vereine, die per Sternfahrt zum Austragungsort des Bundestreffens radeln. Sie verstärken zum Ende der Woche hin das Teilnehmerfeld an den täglichen Radtouren vor Ort», erklärte BDR-Koordinator Bernd Schmidt. «Und so steigert sich am Wochenende immer die Zahl der Teilnehmer des Bundestreffens.» Selbstverständlich ist eine spontane Teilnahme an den Touren erwünscht. Die Verantwortlichen hoffen zum Wochenende ganz stark auf die Radler aus der Region.
Nach der schweren Etappe gestern kam die heutige Tour vielen Teilnehmern gelegen. Es ging eher flach aus Ulm heraus, zunächst an der Donau entlang. So lange man im Donautal fuhr war es auch flach, hinüber zur Iller, wo es in Vöhringen das einzige Verpflegungsdepot gab, kamen ein paar kleine Hügel auf die Radler zu. Die Langstrecke führt noch einmal südlich über eine Runde auf der es die meisten Höhenmeter gab. Aber mit insgesamt 700 Höhenmeter war das keine besonders große Herausforderung an die Radler. «Vielen machte jedoch die Wärme mit über 30°C zu schaffen, wohl denen, die sich mit ausreichend Sonnencreme versorgt haben», so Schmidt. Nach dem zweiten Depot in Vöhringen ging es locker weiter Richtung Neu-Ulm und in Thalfingen wurde die Donau wieder überquert. Dann war es nicht mehr weit zum Messe-Gelände, wo es zum Abschluss auch heute wieder Kaffee, Kuchen, allerlei Gegrilltes und vor allen Dingen kalte Getränke gab.
Morgen wird es wieder ein wenig anspruchsvoller. «Über die Alb – entlang des Kliffs» lautet der vielversprechende Titel der Tour, der die Radler nach Norden in die Alb führt. Über 1100 Höhenmeter sind auf der Langstrecke zu erklimmen, bereits 100 Höhenmeter sind es auf den ersten vier Kilometern.
Personen rund um das Bundes-Radsport-Treffen. Heute: Bernd Schmidt
1978 hat Bernd Schmidt an seinem ersten Bundestreffen teilgenommen und ist seitdem ununterbrochen dabei. Nachdem sein Vater Willi (s. Bericht von gestern) 1986 die Zuständigkeit für das Bundestreffen erhielt, unterstützte er ihn gedanklich und tatkräftig. Denn zu diesem Zeitpunkt war der gelernte Radwanderfahrer bereits RTF-Fachwart von Schleswig-Holstein und selbst einer der ersten RTF-Veranstalter im Norden. Er übernahm die Kontrolle der Vereinswertung und moderierte auch bald die Siegerehrung beim Festabend. Zwischendurch ist er nämlich Präsident des Radsportverbandes Schleswig-Holstein geworden, ein Amt, das er Heute noch inne hält. Als dem Bundestreffen die Teilnehmer ausgingen, kam er auf die Idee, die RTF-Fahrer zu integrieren. 2002 wurde demzufolge das Radwandertreffen in Bundes-Radsport-Treffen umbenannt. Nachdem Willi Schmidt seine Position beim BDR beendete, wurde Bernd in die Kommission Breitensport als Koordinator für das Bundes-Radsport-Treffen berufen. Nächster Schritt war die Einführung der Tourenwoche 2006 in Kiel; Basis war die Idee, dass die Radler aus allen Ländern gemeinsam Rad fahren sollten – ein Erfolg bereits im ersten Jahr. Das Kieler Bundestreffen organisierte er selbst für seinen «alten» Verein, denn mittlerweile hatte er einen Radsportverein an seinem neuen Wohnort in Nortorf gegründet. Doch jetzt wollte er es noch einmal richtig machen und organisierte das Bundes-Radsport-Treffen 2008 in Nortorf, das als legendär gilt. Beeindruckend waren damals der Mitternacht-Radmarathon und die spektakulären Weltjugendspiele im Fahrradtrial, die mitten in der Stadt durchgeführt wurden. «Mit meiner eigenen Erfahrung von zwei Bundestreffen konnte und kann ich weiteren Ausrichtern natürlich wertvolle Informationen geben; wenn sie es denn wollen. Wichtig ist mir allerdings die Weiterentwicklung des Bundestreffens und da werden wir in den nächsten Jahren auch mit einigen Traditionen brechen. Ich selbst würde es jederzeit wieder machen», freut sich Bernd Schmidt auf zukünftige Aufgaben.