Münsterland: Ergebnis des Streckentestes überrascht
Münster (rad-net) - Lob und ein überraschendes Ergebnis hat der Streckentest zum Sparkassen Münsterland Giro.2008 gebracht: „Das wird wahrscheinlich das schwerste Rennen in drei Jahren Sparkassen Münsterland Giro“, so der Münsteraner Mitja Schlüter vom Milram-Team, der den neuen Kurs für sein Heimrennen gemeinsam mit Marcel Sieberg vom Team Columbia, Daniel Westmattelmann vom Team Mapei-Heizomat und Christoph von Kleinsorgen vom RSV Gütersloh bereits jetzt unter die Räder genommen hat. „Auf dem Papier ein einfacher Kurs, aber ich denke, das wird ganz schwer“, schätzt auch Christoph von Kleinsorgen das Rennen am 3. Oktober ähnlich ein. „Aber auf jeden Fall wieder eine schöne Runde“, so Marcel Sieberg, in den vergangenen beiden Jahren für Wiesenhof-Akud und Milram Dritter und Vierter des Sparkassen Münsterland Giro, gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk, der den Streckentest einmal mehr begleitet hat.
Viel versprechend präsentierten sich auch die Gastgeber an der Strecke, von denen in einem eng gesteckten Zeitplan gleich acht mit Zwischenstopps eingeplant waren. „Man spürt die Euphorie und die Begeisterung, die schon jetzt an der Strecke herrscht“, so der Ahlener Daniel Westmattelmann. Entsprechend wurden die vier Radsportler auch empfangen. Neben teilweise großen Abordnungen wartete immer wieder Verpflegung auf das Test-Quartett. In Velen gab‘s aus den Händen von Bürgermeister Ralf Groß Holtick sogar hochprozentiges für Sieberg, Schlüter, Westmattelmann und von Kleinsorgen. Eine Flasche „Velener Olli“ durfte jeder mit auf die weitere Runde nehmen. „Der ist gut“, stellte Tour-Starter Sieberg fest, nachdem er noch vor Ort einen kleinen Schluck des Likörs aus der Flasche probiert hatte.
Trotzdem ging es auf der rund 100 Kilometer langen Testrunde auch durchaus sportlich zu. Der Zeitplan sah für das Intervalltraining zwischen den Durchfahrtsorten Bocholt, Borken, Reken, Velen, Gescher, Stadtlohn, Ahaus und Schöppingen einen Schnitt von 30 Kilometern pro Stunde vor. Kein Problem für die Profis, am 3. Oktober wird es schließlich noch viel schneller. „Das Rennen wird richtig hart, hier wird von Anfang an richtig gefahren“, erwartet Westmattelmann auch ohne größere Berge ein hartes Stück Arbeit. „Im vergangenen Jahr hatten wir in der ersten Stunde über 50 Kilometer auf dem Tacho“, so der 20-Jährige.
Und auch wenn die Anstiege bei der dritten Auflage des Sparkassen Münsterland Giro übersichtlich sind, für eine Vorentscheidung können sie immer sorgen. „Die Schleife mit dem Anstieg vor Reken kann das Feld schonmal sortieren, die Abfahrt ist eng und ein Anstieg tut bei entsprechendem Tempo immer weh“, so Sieberg. Ähnliches erwartet von Kleinsorgen für den Schöppinger Berg: „Nach 150 Kilometern reichen diese Höhenmeter allemal für die richtige Gruppe, sich abzusetzen.“ Außerdem verweist er auf die Hilfe des Wetters: „Bis dahin sind hier alle Felder abgeerntet, dann steht hier wahrscheinlich voll der Wind drauf, wer den Schöppinger Berg unterschätzt, kann am 3. Oktober ein Problem bekommen“, so der Coesfelder, der weite Teile der Strecke auch vom Training kennt.
Das gilt auch für die Hobby-Fahrer, die im Rahmen der Jedermannrennen im „Cup der WestLB“, „Cup der Westfälischen Provinzial Versicherung“ und „Cup der LBS“ auf die drei Strecken gehen. „Die Runde verleitet vom Profil her dazu, sie zu unterschätzen“, sagt Marcel Sieberg.